Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) steht seit dem 20. September aufgrund eines großflächigen Hackerangriffs vor erheblichen Herausforderungen. Der Cyberangriff hat zentrale IT-Systeme des Flughafens lahmgelegt und sorgt seit mehreren Tagen für massive Störungen im Flugbetrieb.
Nach Angaben der Flughafengesellschaft sind vor allem Systeme zur Flugplanung, Passagierabfertigung und Gepäckverwaltung betroffen. Der Betrieb läuft derzeit nur eingeschränkt, zahlreiche Flüge wurden gestrichen oder verspätet. Auch die Abfertigung vor Ort gestaltet sich für Passagiere und Mitarbeiter äußerst schwierig.
Der BER ist einer der wichtigsten Drehkreuze Deutschlands, der Ausfall trifft die Reisenden und die Wirtschaft der Region hart. Viele Reisende konnten ihren Urlaub mit Schwierigkeiten oder gar nicht antreten. Bei einer Maschine der Sun Express wurden sogar Passagiere mit Boarging Pass auf dem Flugfeld stehen lassen. Der Steward schloss das Flugzeug, mit den Worten “Boarding Complete”. In 3 Bussen wurden die Passagiere vorher zum Fkugzeug transportiert, aber nur die Insassen der ersten beiden Busse durfte einsteigen. Die aufgebrachten Reisenden mussten durch die Poilizei wieder zum Hangar begleitet werden.
Ein weiteres Problem sind die vielen Koffer, die sich mittlerweile zu Tausenden stapeln und den Weg nicht ins Flugzeug gefunden haben. Randy Witte von Bündnis Deutschland, selbst Experte für IT und Prozessmanagement erkennt die Probleme bei der zunehmenden Digitalisierung. “Wenn das Abpiepen eines Tickets eine Sekunde dauert und nun stattdessen 20 seitige Excellisten händisch beim Checkin abgeglichen werden müssen, ist bei der Vielzahl an Passagieren das Chaos vorprogrammiert. Beim Gepäck ist es noch schwieriger. Die Abfertigung und der Transport der Koffer über das System zahlreicher Laufbänder wird von zahlreichen Statusmeldungen über Verfügbarkeit des Flugzeugs, Terminierung und der Ladefähigkeit begleitet. Wenn nun das System vom Netz genommen wird und Koffer einzeln den jeweiligen Flugzeugen zugeordenet werden müssen, da kommt keiner hinterher.”
Die Flughafengesellschaft bittet um Verständnis und Geduld, während die Wiederherstellungsarbeiten voranschreiten. Entschädigungen haben die Airlines aber von vornherein ausgeschlossen. Es handele sich hierbei um höhere Gewalt.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Angriffs laufen noch. Sicherheitsbehörden schließen nicht aus, dass kriminelle Hackergruppen oder staatliche Akteure hinter der Attacke stehen könnten. Inzwischen haben sich auch Bundes- und Landesbehörden eingeschaltet, um die Cybersicherheit von kritischen Infrastrukturen zu stärken.
Passagiere werden gebeten, sich vor Reisen direkt bei den Fluggesellschaften oder auf den offiziellen Kanälen des Flughafens über den aktuellen Stand zu informieren.
