Am 26.04.2025 fanden bundesweit Friedensdemos in mehreren deutschen Großstädten statt. Wir waren in Berlin dabei. Uns erwarteten aber nicht die bekannten Gesichter, die wir noch von den Coronaprotesten kannten, die für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung auf die Straße gingen. Diesmal waren die Friedenstauben in der Unterzahl. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, auch mit den Nationalfarben Flagge zu zeigen, aber das Verhältnis muss stimmen. Das tat es aber ganz und gar nicht. Das betraf ebenso die Menge, die mitmarschierte. Man kann es tatsächlich einen Marsch nennen. Die Ordner, die großteils ebenso aus der rechtsextremen Szene zu kommen schienen, forderten die “Spaziergänger” teils im Befehlston auf, sich einzureihen. Auf einer Demo, die für Freiheit steht, reiht sich niemand gerne ein. Leider waren diejenigen, die diese Demo normalerweise begleitet hätten, bereits frühzeitig wieder abgereist. Es blieb eine Horde schwarzgekleideter, tätowierter Skinheads mit erhobener Faust zurück, die Sprüche skandierte, wie “Ost- Ost- Ostdeutschland” und “Frei Sozial und National” und “Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen”. Kaum etwas erinnerte an den eigentlichen Protest gegen die geplanjten Tauruslieferungen.
Dominik Reichert vom Compact Magazin meinte, “es hat ein gewisses Geschmäckle”. Er hätte es sich anders gewünscht und bemängelte, dass sich bereits früh viele ungebetene Gäste in die Demo gemischt haben und mehrere Friedensbefürworter deswegen den Heimweg angetreten haben.
Aus Teilnehmerkreisen wurde der Verdacht geäußert, dass es die getarnte Antifa sei, um die Veranstaltung zu sprengen oder falsche Bilder zu projizieren. Die Diskussionen im Nachgang waren sehr emotional. In Telegram Gruppen wurde der Aufmarsch und der verantwortliche Organisator heftig kritisiert. Man muss eben aufpassen, wen man bei so etwas an Board holt. Schon zu Coronazeiten wurde versucht, die freiheitsliebenden Bürger in die rechte Ecke zu stellen. Diese Wachsamkeit muss auch bei diesen Aktionen wieder aufkommen, sonst ist die anfängliche gute Idee mit den deutschlandweiten Protesten schneller Geschichte, als man will.