Der Berliner Senat hat in seiner unglaublichen Selbstherrlichkeit alles im Vorfeld getan, um den Berlinern zu zeigen, dass Weihnachten und Silvester keinen Wert für die Bürger haben sollte. Die ständige Bevormundung, immer neue Regeln und Auflagen, gingen sogar so weit, dass 2 Tage vor dem großen Neujahrknall Wunderkerzen und Tischfeuerwerk beschlagnahmt wurden. Das Ordnungamt hat seine neue Rolle gut gelernt. Jeder, der nicht 100 Prozent nach den Regeln spielt, ist ein Leugner und wird mit saftigen Strafen bedroht. Gestapo 2.0 möchte man spitzfindig bemerken. Das ist aber gar nicht so weit hergeholt. Denn die Idee unserer Regierung, demnächst auch private Sicherheitskräfte zur Durchsetzung dubioser Corona-Regeln einzusetzen erinnert genau an diese Politik, mit der wir eigentlich nach ´45 nichts mehr zu tun haben wollten. Die Gewaltenteilung, auf die wir immer so stolz waren, wird genauso aufgeweicht, wie unsere Grundrechte. Alles immer mit der Begründung, die Alten und Schwachen zu schützen. Und dazu werden immer neue Zahlen aufgerufen und aus dem Zusammenhang gerissen.
Alles in allem war die Silvesternacht tatsächlich ruhiger. In einigen Regionen gab es überhaupt keine Knallerei . Die Leute hockten brav vor dem Fernseher und sahen die Liveübertragung vom Brandenburger Tor, wo die gleichen Gestalten der letzten Jahre eine Show ohne Publikum und mit eingespieltem Applaus ausrichteten.
In anderen Stellen ließ man sich das Feiern aber nicht nehmen und knallte was das Zeug hielt. Polizei und Feuerwehr mussten 862 (Halb soviel wie im Vorjahr) mal ausrücken. Auch zu den sogenannten Böllerverbotszonen. Neben teils großen Verbrennungen, mussten bei 2 Patienten sogar Amputationen durchgeführt werden. In Brandenburg ist ein Mann tödlich mit seinem selbstgebauten Knallersatz verunglückt.
Die kurzsichtige und kurzfristige Politik des Senats hatte leider zur Folge, dass viele Händler mit der Umsetzung der neuen Regeln überfodert waren. Da das Feuerwerk nicht verkauft werden durfte, aber durch die falsche Inaussichtstellung vorher von den Händlern beschafft wurde, mussten nun Lagerkapazitäten geschaffen werden. Im Fall eines Supermarktes in Buckow führte das leider zu einem Brand, der den ganzen Laden zerstörte. Hier ging das Feuer von genau dieser unnötigerweise zwischengelagerten Pyrotechnik aus.
In Summe war das Neujahrsfest ruhiger. Die BSR hat am 1.1.2021 einen zu den Vorjahren vergleichsweise leichten Job, da dieses Jahr nicht alle Straßen vermüllt waren. Auch zeitlich war das Knallen bereits früh vorbei. In der Vergangenheit hatte man um 1 Uhr noch einen hellerleuchteten Himmel. Dieses Jahr war um diese Zeit alles vorbei.
Die Neujahrswünsche waren bei allen Berlinern dieses Jahr eindeutig. Dass sich das jahr 2020 so nicht wiederholen darf. Alle hoffen auf ein Ende der Pandemie und einen Übergang zur Normalität.