In der Begründung für die ganzen Corona-Maßnahmen, die uns derart zu schaffen machen, wird häufig das Argument herangezogen, dass die Zahl der Infizierten exponentiell steigt. Das klingt für Laien erstmal ganz okay. Selbst diejenigen, die in Mathe etwas besser aufgepasst haben, wissen, exponentieller Anstieg ist ganz ganz viel und das immer schneller. Wer sich mit Corona infiziert hat, könnte also mehrere Leute anstecken und wenn die dann ebenfalls andere anstecken potenziert sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit. In Resident Evil oder 28 days later hat man uns gezeigt, wie schnell so eine böse Ausbreitung geht.

Aber ist das denn in der aktuellen Pandemie tatsächlich so? Vergleichen wir doch mal die Fakten, die wir haben? Um eines vorwegzunehmen. Exponentielles Wachstum wäre wirklich besorgniserregen. Lass drei Menschen Corona haben, die innerhalb einer Woche jeweils 5 weitere anstecken, diese stecken dann in der nächsten Woche ebenfalls jeder 5 andere an und diese wieder und wieder. Dann hat nach einem Viertel Jahr die Hälfte der Erdbevölkerung Corona gehabt. Darum ist es richtig, Infizierte zu isolieren, damit sich eben nicht so viele Menschen anstecken. Und 5 weitere scheint erstmal gar nicht viel zu sein. Auf einer Großveranstaltung kann man mal eben sehr viele Menschen treffen.

Die Formel für das exponentielle Wachstum lautet f(x) = a * bx, wobei a der Anfangsbestand ist, b ist der Wachstumsfaktor und x ist die Laufzeit. Im obigen Beispiel lautet die Formel 3 * 513.

Was stimmt jetzt also nicht mit der Mathematik? Nun, die Mathematik ist korrekt. Aber die zugrundeliegenden Daten sind es nicht. Zum einen erkrankt nicht jeder, mit dem man Kontakt hatte. Okay, da haben sicherlich auch die Masken ihren Beitrag dazu geleistet. Aber selbst ohne, ist eine Ansteckung nicht zwangsläufig gegeben. Dann muss man unterscheiden zwischen leichter und schwerer Infektion. Leider werden in den Statistiken alle zusammen genannt. Auch was die Todesfälle betrifft gibt es Irritationen. So sind z.B. kaum Menschen ohne Vorerkrankungen betroffen. Grundsätzlich sollte niemand mit einem gesunden Immunsystem Gefahr laufen, an Covid-19 zu sterben. Jemand, der an oder mit Corona gestorben ist, wäre mit großer Wahrscheinlich auch ohne dieses Virus gestorben. Das wird leider bei der Bewertung der Fallzahlen nicht berücksichtig.

In den Medien werden die absoluten Fallzahlen genannt, ohne den tatsächlichen Anstieg zu bewerten. Wenn zum Beispiel nach 10 Wochen 100.000 Infizierte gemessen werden und nach weiteren 10 Wochen 150.000, dann klingt das auch nach 20 Wochen unglaublich viel. Aber in Wahrheit ist der Anstieg zurück gegangen. Wenn wir mit Stand heute 2,7 Millionen Fälle zählen, dann sind das aber alle Fälle seit Beginn der Pandemie.

Rechnet man mit der obigen Formel den heuten Stand bezogen auf den Anfangswert vor 1 Jahr, dann ergibt sich ein Wachstumsfaktor von 1,025. Betrachtet man dabei nur die letzten 10 Wochen wird der Wert sogar noch kleiner, denn das größte Wachstum hatten wir im Winter. Auch ein Blick auf die vom RKI rausgebrachte Kurve zeigt, dass wir im ersten Lockdown eigentlich gar keinen nennenswerten Ausschlag im Vergleich zum 2. Lockdown hatten. Man darf dabei natürlich nicht vergessen, dass die Zahl der Tests erhöht wurde. Wenn ich 1000 Tests mache und 100 positive Fälle habe, sind das nur 10%. Bei 100.000 Tests sind 50 mal so viele positive Fälle aber nur 5%. Hier wird einfach nicht genug informiert und genau das führt zu Fehlinterpretationen und zu unnachvollziehbaren Entscheidungen.

Der größte Faktor, der die ganzen Ergebnisse aber verfälscht, ist die Vernachlässigung von Todesursache, Alter und Vorerkrankung. Es wird zwar häufig erwähnt, dass 80% der Corona-Toten über 80 Jahre alt waren und dass sie wahrscheinlich ohnehin an Altersbeschwerden gestorben wären oder dass eine schwere Vorerkrankung zum Tode führte und der Patient daher „mit“ und nicht „an“ Corona gestorben ist. Aber in der Berechnung zur Ausbreitung findet das kaum Berücksichtigung. Man muss es aber mal ganz drastisch sagen. 70% der tödlich Infizierten waren über 80 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt bei 81 Jahren. 70% der Toten wären also sowieso gestorben. So tragisch jeder Tote ist, so klar muss man das aber auch statistisch beziffern dürfen, sogar müssen. Die Zahl der unter 70jährigen liegt nur bei 11%. Bei unter 30-jährigen sind es sogar nur 0,26%. Und das verteilt auf 1 Jahr. In Zahlen werden 80 Millionen Menschen mit lebenseinschneidenden Maßnahmen belegt, weil 200 Vorerkrankte unter 30 Jahren „an“ Corona gestorben sind. Das möchten viele nicht wahrhaben. Man wird leicht zu den Coronaleugnern gezählt. Der bequeme Bürger vertraut lieber der Regierung, als der Wissenschaft. Kein Wunder also, dass uns unsere Geschichte so viele Tiefschläge beschert hat. Die Menschen glauben lieber an Despoten, als sich selbst zu bemühen. Die Presse tut ihr übriges.

Diese Vergleiche verändern die ganze Betrachtung der Pandemie. Denn nicht jeder Infizierte hat schwere Gesundheitsprobleme. In anderen Ländern bekommt man Tabletten und ist in den meisten Fällen nach 1 Woche wieder wohlauf. In Deutschland gibt es aufgrund von Sparmaßnahmen kaum Kapazitäten in Krankenhäusern, so dass auch hier eine Ampel eingeführt und Covid-19 angedichtet wurde.

Wenn unser ohnehin schon sehr kleiner Wachstumsfaktor um die Altersverteilung, die Vorerkrankungen und die Schwere der Krankheit ergänzt haben wir kein exponentielles Wachstum. Allerdings spricht selbst unsere Kanzlerin von exponentieller Ausbreitung, dabei sollte sie es als Naturwissenschaftlerin doch besser wissen. Zudem weisen viele Mathematiker seit Monaten auf den falschen Umgang mit Fallzahlen hin. Hier wird Politik betrieben und bewusst Verunsicherung betrieben. Durch diese Politik werden Maßnahmen begründet, deren Folgen aber schwerwiegender sind als die Pandemie selbst. Dazu gehört die häusliche Gewalt, die Suizide, die Existenzverluste viele Gewerbetreibenden, eine gestiegene Arbeitslosenquote, soziale Abhängigkeit und Vereinsamung. Wie viele ältere Menschen sind im letzten Jahr gestorben, ohne Kontakt zu ihren Angehörigen haben zu dürfen. Wie viele Kinder werden auf Jahre Probleme haben, weil der Staat seinen Bildungsauftrag nicht mehr ausführen kann. Wie viele Menschen schauen perspektivlos in die Zukunft. Und das alles für eine Politik, die mit falschen Berechnungen wirbt.    

Selber denken macht schlau!

Lesenswert dazu:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103904/umfrage/corona-infektionen-covid-19-in-deutschland-nach-altersgruppe/
https://www.focus.de/gesundheit/news/mathematiker-moritz-kassmann-auf-verdopplungszeiten-zu-schauen-macht-mathematisch-keinen-sinn_id_11890427.html

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